„Hab Geduld, unterwirf dich deinem Mann und ertrage alles klaglos, denn das ist Allahs Wille“. Das bekommen muslimische Mädchen im Norden Kameruns wie auch in anderen Teilen der Sahelzone von Klein auf zu hören. So auch Djaili Amadou Amal, die mit 17 Jahren gegen ihren Willen mit einem 55-jährigen Politiker verheiratet wurde. Ihre Ehe war geprägt von Polygamie, Gewalt und Unterdrückung.
Heute ist Djaili Amadou Amal eine erfolgreiche Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin. Ihre Erlebnisse hat sie in ihren autobiografisch gefärbten Roman „Die ungeduldigen Frauen“ einfließen lassen. Schonungs- und schnörkellos beschreibt sie darin die Schicksale von drei Frauen, die im Norden Kameruns als muslimische Fulbe aufwachsen und die nach und nach beginnen, sich gegen die Konventionen und die Gewalt, die sie erfahren, zu wehren.
Nominiert für den deutschen Jugendliteraturpreis 2023
Für ihren Roman wurde Amal 2023 von der Jury des Deutschen Jugendliteraturpreises nominiert, als erste weibliche Autorin vom afrikanischen Kontinent. In der Begründung der Jury heißt es: „Junge Lesende werden von der Autorin in ein aufwühlendes, polyphones Leseerlebnis hineingerissen, das ihr Mitgefühl mit unbekannten Lebenslagen schürt. Darüber hinaus gibt der Text in seiner Universalität unterdrückten Stimmen eine Bühne und sorgt für Weltoffenheit.“
Die ungeduldigen Frauen
von Djaili Amador Amal
erschienen im Orlanda Verlag
ISBN: 978-949545-02-3
18 Euro
empfohlenes Lesealter: Ab 14 Jahren