Die Frauen von AFEMDI
AFEMDI ist die Abkürzung für „Association de Filles et Femmes Musulmanes du Diamaré“. Der Bezirk Diamaré liegt im Extremen Norden von Kamerun, dessen Verwaltungshauptstadt Maroua ist. Neben den örtlichen Dialekten der unterschiedlichen Ethnien spricht man dort die französische Sprache.
Es gibt zwei Gruppen von Afemdi:
- Afemdi-Maroua in Kamerun und
- afemdi-projekte Deutschland e.V. in Gabsheim/Rheinhessen.
AFEMDI/Maroua ist eine kamerunische Nichtregierungsorganisation, die sich unter anderem mit dem Thema Alphabetisierung, Frauengesundheit und Förderung von Frauen bei Unternehmensentwicklung beschäftigt. Präsidentin von AFEMDI-Maroua ist Madame Fadimatou Toukour. Sie ist Direktorin einer Berufsschule in Maroua. Die Frauengruppe AFEMDI-Maroua besteht aus 75 aktiven Frauen, die seit 1995 in einer mehr oder weniger identischen Gruppe zusammenarbeiten.
AFEMDI-Maroua hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen aus Maroua ab dem Alter von 18 Jahren das Erlernen der französischen Amtssprache in Wort und Schrift zu ermöglichen, wobei die Unterrichtung der französischen Sprache über die arabische Schriftsprache erfolgt. Darüber hinaus werden die Frauen im Rahmen ihrer späteren beruflichen Tätigkeit inhaltlich begleitet und finanziell unterstützt. Zusätzlich werden aktuell 20 Stipendiatinnen im Alter ab 8 bis ca. 24 Jahren in verschiedenen öffentlichen und privaten Schulen des Gebietes Diamaré und auch an der Universität Maroua durch Patenschaften finanziell unterstützt.
Ziel von AFEMDI-Maroua ist nach den Statuten der ngo (non governmental organisation) die Wahrnehmung und Verteidigung der Interessen der Frauen in der muslimischen Welt gemäß der Scharia so wie die Förderung ihrer harmonischen Eingliederung in den Prozess einer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung.
Dieses Ziel ist aus zwei wesentlichen Gründen notwendig:
- die deutliche Diskrepanz zwischen den Gleichstellungsrechten und der Wirklichkeit
- der Analphabetismus vornehmlich der Mädchen und Frauen (Analphabetenrate 75%)
Der Verein afemdi projekte-Deutschland e.V. mit Sitz in 55288 Gabsheim/Rheinhessen wurde unter dem Vorsitz von Elke Scheiner im Mai 2012 gegründet und unterstützt als Partnerverein die Arbeit von AFEMDI-Maroua.
Die beiden Frauen Fadimatou Toukour und Elke Scheiner arbeiten bereits seit 2003 miteinander auf dem Gebiet von zwei der acht UN-Millenniumentwicklungsziele: dem Recht eines jeden Menschen auf Grundschulausbildung und dem Recht auf Gleichstellung der Geschlechter. Elke Scheiner sammelt durch Vorträge und Ausstellungen das Geld, damit Alphabetisierungskurse für die Frauen und Schulpatenschaften für lernwillige Mädchen in Maroua finanziert werden können.
Das Ziel beider Frauen, ein Frauenzentrum auf dem Hirsefeld zu errichten, wurde erreicht. Am 20.04.2019 fand die Einweihungsfeier für das „Centre des Femmes sur le Champ de Mil“ unter Anwesenheit sämtlicher Frauen und der aktuellen politischen Größen des Gebietes von Diamaré und der Hauptstadt Maroua der Provinz Extrême Nord statt. Die Frauen arbeiten nun in ihrem Bürogebäude und den zwei Klassenräumen, sie haben 5 Toiletten, zwei Brunnen und einen Wasserturm; der Nachtwächter hat in einem kleinen Haus neben dem Materialraum ein Zimmer für sich und seine Familie. Die Frauen haben unter der offenen Veranda eines Nebengebäudes (in der Form eines lang gezogenen Unterstellplatzes für zwei Autos) ihre „Moschee“, um ihre Gebete zu verrichten und ihre Mopeds abzustellen; der Unterstellplatz dient auch als Versammlungsort im Freien. Das gesamte Gebiet ist geschützt durch eine Umfriedungsmauer.
Es fehlt noch ein Anschluß für das Internet und ein weiteres abschließbares Nebengebäude mit zwei Unterrichtsräumen für die Nähkurse.
Weiterhin besteht die ernsthafte Absicht, Madame Fadimatou Toukour mit einer Begleiterin aus dem Vorstand im Frühsommer 2022 für 4 bis 6 Wochen nach Rheinhessen einzuladen und beide dem großen Freundeskreis von afemdi-projekte Deutschland e.V. vorzustellen. Dafür benötigen wir Fremdgelder von mindestens 5000 Euro, wofür wir eigene Werbemaßnahmen werden unternehmen müssen. Wer Ideen hierzu hat, möge sich melden unter info@afemdi-deutschland.de. Danke!