Im Rahmen des Frauenfrühstücks im September hat Frau Scheiner aus Gabsheim das Kamerun Projekt vorgestellt. Zusammen mit Frau Herz-Schweizter, der Schwester der Augenärztin Frau Dr. Herz, hat sie engagiert und authentisch über Projekte in Kamerun berichtet. Die Frauengruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Alzey hat Spenden in Höhe von €168 für die Projekte „Alphabetisierung von Frauen und Mädchen in Maroua“und da „Gefängnisprojekt in Bafoussam“ gegeben. Ein weiterer Erlös (€60) durch den Verkauf von Kunstpostkarten und afrikanischen Ketten ging direkt an das Augenkrankenhaus in Nkongsamba an Frau Dr. Herz.

Wir danken Frau Scheiner herzlich für ihr Engagement in Kamerun und den interessanten und informativen Vortrag. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem folgenden Pressebericht:

Frau Elke Scheiner aus Gabsheim ist seit vielen Jahren mit Sozialprojekten in der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun beschäftigt. Hierfür fährt sie jedes Jahr nach Kamerun. Die Projekte werden abgewickelt in enger Zusammenarbeit mit einer aus Mainz stammenden und seit 25 Jahren in Kamerun lebenden deutschen Augenärztin, Frau Dr. Elisabeth Herz. Es handelt sich um die folgenden Projekte:

  • Augenkrankenhausprojekt in Nkongsamba
  • Gefängnisprojekt in Bafoussam
  • Alphabetisierungsprojekt für Frauen undMädchen in Maroua

Diese 3 Projekte hängen miteinander zusammen. Eines hat sich nach Angaben von Frau Scheiner aus dem anderen ergeben und alle zusammen fördern in gewisser Weise den zwischenstaatlichen Gedankenaustausch.

Zu den Projekten im Einzelnen ist folgendes zu sagen:

Im Rahmen des vorbezeichneten Augenkrankenhausprojekts wird die Arbeit des von Frau Dr. Elisabeth Herz im Jahre 2003 gegründeten (zuvor hatte sie 1981 in Acha Tugi und 2000 in Bafoussam eine Augenklinik eröffnet) Augenkrankenhauses Clinique des Yeux St. Mathieu, B.P. 734 Nkongsamba, Littoral–Cameroun, gefördert. Die Patientenzahlen, die in dem Krankenhaus und in mittlerweile 20 Außenstationen behandelt werden, sind seit der Klinikgründung stark gestiegen.

Die Außenstationen liegen bis zu 200 km von der Klinik entfernt und werden regelmäßig besucht. Bis zu 100 Patienten werden an einem Außenarbeitstag untersucht und behandelt. Aus diesem Grund besteht nach wie vor ein großer Unterstützungsbedarf, insbesondere in Gestalt der Ausbildung der Pflegekräfte, der Weiterbildung des Verwaltungspersonals sowie der Anschaffung von Notstromaggregaten und dem Brunnenbau für eine zuverlässige Strom- und Wasserversorgung. Hinzu kommen erhebliche Investitionen in geländegängige Fahrzeuge, ohne die die Außenstellen nicht erreicht werden könnten.

Im Rahmen des vorbezeichneten Gefängnisprojekts werden unter Federführung von Frau Dr. Elisabeth Herz in enger Zusammenarbeit mit dem deutschsprachigen Gefängnisdirektor, Herrn Dieudonné Kouamen, (seit 7.12.2005 Dé l égu é pro vin cia l de l’Administration Pénitaire de l’Ouest à Bafoussam) Strafgefangene ärztlich betreut, insbesondere im Hinblick auf Augen, Haut und Allgemeinzustand, und im Bedarfsfall auch mit aufbauenden Nahrungsmitteln versorgt; die organisatorische Abwicklung der Zuwendung von Nahrungsmitteln und Seife erfolgt durch die Mönche von Mont St. Jean in Bafoussam und die örtliche katholische Frauengruppe. Der vorgenannte Gefängnisdirektor hat im Jahre 2003 bei einem mehrmonatigen, durch Frau Scheiner in Eigeninitiative organisierten Besuch und einem Ausbildungsprogramm in verschiedenen Justizbehörden von Rheinland-Pfalz das deutsche Strafvollzugssystem studiert und im Auftrag seines Justizministeriums den Entwurf eines neuen, mittlerweile verabschiedeten kamerunschen Strafvollzugsgesetzes erarbeitet. Ziel dieses neuen Gesetzes ist es, den Resozialisierungsgedanken, der das deutsche Strafvollzugsrecht maßgeblich prägt, zur Geltung zu bringen und sich in absehbarer
Zeit im Bereich des Strafvollzugs europäischen Standards anzunähern.

Im Rahmen des vorbezeichneten Alphabetisierungsprojekts soll die Schulausbildung von Frauen und Mädchen in den nördlichen Trockengebieten von Kamerun gefördert werden. Ansprechpartnerin ist Frau Fadimatou Toukour, die zunächst über ein DEDProjekt im Jahre 1995 die weiterhin bestehende Frauengruppe GIC (Groupe d’Initiative Communale) Avenir Femme gegründet und hieraus seit drei Jahren das Alphabetisierungsprojekt für mindestens 100 muslimische Mädchen und weitere Frauen entwickelt hat. Bisher haben GIC-AF und Frau Toukour erreicht, dass ein Frauenzentrum mit Büro existiert, in dem regelmäßige Sprechstunden abgehalten werden sowie Information, Beratung und Weitervermittlung in Gesundheitsfragen insbesondere zu HIV, erfolgen, ein Nähatelier mit Verkaufsraum organisiert ist und Frauen lesen und schreiben lernen können. Seit geraumer Zeit wurde der Bau einer Schule inMaroua in Angriff genommen. Die Kosten für den Schulbesuch von mindestens 100 Mädchen sind noch nicht finanziert.

In vielen Teilen Kameruns gibt es keine öffentliche Wasserversorgung. Es ist dort Aufgabe der Frauen und Mädchen, das Wasser über oftmals weite Strecken bei großer Hitze heranzuholen. Für einen Schulbesuch und damit für das Erlernen des Alphabets bleibt dann keine Zeit. Nur wenige Mädchen besuchen daher in den trockenen Nordgebieten die Schule, was durch das vorbezeichnete Projekt aber geändert werden soll.

Alle drei Projekte erscheinen als unterstützungswürdig. Insbesondere erscheint jedoch als unterstützungswürdig das Alphabetisierungsprojekt in Nordkamerun. Bei diesem Projekt besteht die Möglichkeit, für ein oder auch mehrere Mädchen eine Patenschaft für ein Jahr zu übernehmen, durch die deren Schulbesuch finanziert wird. Ein Jahresschulgeld für einMädchen beträgt€240. Ziel von Frau Scheiner ist es, den symbolischen Betrag von einem Jahresschulgeld für 100Mädchen durch Vorträge und Aktionen zu sammeln und dieses Geld hier arbeiten zu lassen und nach entsprechendem Tätigkeitsbericht mit einem monatlich angemessenen Betrag die Projektarbeit langfristig zu garantieren.

Hier finden Sie den Originalbericht im PDF-Format.