Djamila Hamadou ist eine der Stipendiatinnen von AFEMDI-Maroua, die finanziell von afemdi-projekte Deutschland e.V. unterstützt wird.
Djamila ist am 28.04.1993 geboren (acte de naissance No 433/96). Sie wurde von dem 1978 geborenen Nachbarn O.S. vergewaltigt und brachte am 09.09.2019 ihre Tochter Mounira (acte de naissance: 2019/EN 3801/ N / 1143) gesund zur Welt. Die Vaterschaft des Nachbarn ist inzwischen mit Hilfe von AFEMDI-Maroua amtlich festgestellt.

Djamila ist körperbehindert; ihr fehlen beide Arme; ihre Hände hängen an ihren Schultern. Dennoch hat sie über AFEMDI-Maroua das Schneiderhandwerk erlernt und wird, sobald ihre Tochter Mounira in den Kindergarten gehen kann, ihre Ausbildung als Schneiderin qualifiziert fortsetzen.
Djamila ist eines von 14 Kindern ihrer Eltern und als einziges Kind körperbehindert; sie lebt weiterhin im Familienverband. Vermutlich wurde die Mutter während der Schwangerschaft mit Duogynon (siehe: Die Zeit vom 29.04.2021) behandelt (denn Contergan gab es zu dieser Zeit wohl nicht mehr, auch nicht in Afrika).
Djamila hat in den Jahren 2017 bis 2019 die Schneiderlehre über die Hilfen von AFEMDI-Maroua und afemdi-projekte Deutschland e.V. in einem Lehrbetrieb mit gleichzeitigem Berufsschulbesuch erlernt und die Schneider-Gesellenprüfung bestanden.
Djamila kümmert sich selbst um ihr Kind, allerdings ist sie auf Grund ihrer Körperbehinderung abhängig von Dritthilfe. Diese leisten u.a. ihre Mutter und ihre Schwester Moumini. So wächst das Kind Mounira mit mindestens zwei jungen „Müttern“ auf. Ein Beispiel: wenn Djamila von A nach B will und das Moped-Taxi nehmen muß, dann kann sie selbst die Tochter nicht auf dem Moped halten oder auf den Rücken binden. So sitzt Djamila hinter dem Taxifahrer, die Schwester Moumini zwängt das Kind zwischen sich und Djamila, und nimmt somit ganz hinten auf dem Moped Platz.

Die Schwester Moumini ist sozusagen der mütterliche Rückenersatz für das Baby.
Djamila versucht, sich finanziell selbst auf eigene Beine zu stellen. Zu ihrer bestandenen Schneiderprüfung hat sie eine Nähmaschine von AFEMDI-Maroua/ afemdi-projekte Deutschland e.V. erhalten. Diese Tretnähmaschine befindet sich im familiären Wohnbereich. Djamila kümmert sich um die Maschine und wartet sie auch. Sie muß sich gelegentlich auch Ersatzteile besorgen. Zu Hause näht sie derzeit Kinderkleidchen (robettes), nicht nur um Mounira hübsch und modisch anzuziehen, sondern auch um Geld zu verdienen.
Die tatsächlichen Lebensverhältnisse von Djamila sind beengt. Nach ihrer Niederkunft haben AFEMDI-Maroua und afemdi-projekte Deutschland e.V. ihr nicht nur ein Bett, sondern auch die Babyerstausstattung und ein Mobiltelefon (damit sie mit der Vorsitzenden von AFEMDI-Maroua in Verbindung bleiben kann) finanziert.

Das Ganze war eine aufregende Angelegenheit während der Regenzeit; denn der Transport von Bett, Matratze, Bettwäsche und Babysachen fand auf einem Moped-Taxi statt.

Die Fläche ihres Bettes unter dem Moskitonetz ist die einzige Privatsphäre von Djamila und ihrer Tochter Mounira.

Die beiden Partnervereine AFEMDI-Maroua und afemdi-projekte Deutschland e.V. werden das Leben von Djamila und Mounira sicherlich noch einige Jahre begleiten.