AFEMDI Benefizveranstaltung für Alphabetisierungsverein / Bilder rheinhessischer und afrikanischer Maler

20.08.2012 – ALZEY
Von Roswitha Wünsche-Heiden

Wie der Erste Beigeordnete Alzeys, Landtagsabgeordneter Heiko Sippel, in seiner Begrüßung wissen ließ, stelle die Stadt die Räume des Burggrafiats bereits zum fünften Mal für eine Benefizausstellung zugunsten der Aktivitäten von „Afemdi“ zur Verfügung. Auch diesmal hatte sich Elke Scheiner, die rührige Initiatorin der inzwischen als Verein organisierten „Afemdi-Projekte Deutschland“, etwas Neues einfallen lassen, um die von rheinhessischen Künstlern gestifteten Bilder an potentielle Käufer zu bringen. Schließlich dürfen die Geldquellen nicht versiegen, die für die Mädchen in Nordkamerun schulische Bildung und eine berufliche Perspektive bedeuten.

In der Mitte des Raumes, in der der Nachlass von Eugenie Beck zu sehen ist, Schriftzeichenbilder und überwiegend abstrakte Motive in unterschiedlichen Techniken, die ihr Mann Herbert Beck zusammen mit einem eigenen Gemälde zur Verfügung gestellt hat, stand eine von einer afrikanischen Patchworkdecke bedeckte Sitzgelegenheit. Darauf nahmen zwei Frauen und zwei Mädchen Platz, die in einem Lesespiel die Absicht der Benefizveranstaltung verdeutlichten. Abwechselnd beschrieben die beiden Zweitklässlerinnen Emma Lareine Kohl und Lenja Korfmann das mühevollen Frauenleben in Nordkamerun mit seinen beschwerlichen Arbeiten, an denen sich die Mädchen schon frühzeitig beteiligen müssen. Gleichzeitig führte Pascaline Weweh aus Gabsheim diese Arbeiten und die einer Kleinhändlerin an der Straßenecke pantomimisch vor, in ein leuchtend blaues afrikanisches Gewand gekleidet und mit Original-Gerätschaften.

Auch Carolin Wagner aus Siefersheim, die nach dem Abitur ein Jahr in Kamerun gearbeitet hat, und Birgitt Burg, die zum Vorstand von Afemdi Deutschland gehört, waren an dem informativen Vortrag beteiligt. „Es darf uns nicht gleichgültig sein, was in unserer einen Welt passiert“, hatte Heiko Sippel gefordert und die Leserinnen machten deutlich, wie Hilfe zur Selbsthilfe im hohen Norden von Kamerun aussehen sollte: Alphabethisierung und allgemeinbildende Schulabschlüsse, auch und gerade für Mädchen, sowie eine Zukunftsperspektive durch Ausbildung in handwerklichen Berufen, wie Schneiderin und in Berufen der Holz- und Metallverarbeitung. Noch bis zum 9. September sind in den Räumen des Burggrafiats die gespendeten Bilder rheinhessischer und afrikanischer Künstler zu sehen, mit deren Kauf sich jeder an der Verwirklichung dieser Ziele beteiligen kann. Insgesamt 70 Exponate von 60 bis 1 750 Euro können im Burggrafiat erworben werden und sind als Beitrag zum Schulgeld der benachteiligten Mädchen gedacht.

Die Vielfalt von Motiven und Techniken lohnt den Besuch der Ausstellung allemal. Schon der Eingangsraum mit den Bildern des Kunstkreises Gau-Algesheim macht Appetit auf mehr. Werke der Künstler und Künstlerinnen aus dem Raum Alzey- Worms, insbesondere aus dem Nachlass des Wormsers Hermann Bayer, sind ebenso vertreten wie die namhafter Künstler aus Kamerun. Elke Scheiner bedankte sich für die bisher erfahrene vielfältige Unterstützung und hofft, dass auch diese Benefizveranstaltung ihren Zweck erfüllt.