afemdi-projekte Deutschland e.V.

Elke Scheiner ist eine engagierte Frau mit stark ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Dies hat sie nicht nur in ihrer jahrzehntelangen Arbeit beim Amtsgericht Alzey bewiesen, sondern auch durch ihr Engagement in verschiedenen Provinzen im westafrikanischen Kamerun.

Für Kamerun schlägt ihr Herz schon lange. Nicht zuletzt deshalb hat Elke Scheiner bereits bei verschiedenen Projekten mitgewirkt. Eines dieser Projekte ist ein drittes–nunmehr privates– Augenkrankenhaus in Nkongsamba in der Provinz Littoral, das Dr. Elisabeth Herz, eine aus Mainz stammende und seit 25 Jahren in Kamerun lebende und arbeitende Augenärztin, gebaut hat.

Aktiv beteiligt ist Elke Scheiner auch bei einem Gefängnisprojekt in Bafoussam in der Provinz Ouest, bei dem Alphabetisierungsprojekt AFEMDI für Mädchen und Frauen inMaroua in der Provinz Extrême Nord sowie bei einem Schulprojekt für Waisenkinder im Lamidat von Rey Bouba in der Provinz Nord.

Schulausbildung fördern

All diese Projekte hängen eng miteinander zusammen.„Eines hat sich aus dem anderen ergeben, sie ergänzen sich und bauen auf meinem Beruf und politisches Engagement auf. Alle zusammen fördern in gewisserWeise den zwischenstaatlichen Gedankenaustausch“, erläutert Elke Scheiner.

Das Hauptaugenmerk von Elke Scheiner und einer großen Gruppe von aktiven Frauen aus Alzey und Umgebung liegt seit 2008 auf dem Alphabetisierungsprojekt inMaroua, der Hauptstadt der Provinz Extrême Nord. Dieses Projekt hat zum Ziel, die Schulausbildung von 100Mädchen und Frauen im äußerst heißen, trockenen und zum großen Teil muslimisch geprägten Norden Kameruns zu fördern. Es basiert vor allem auf der jahrelangen Arbeit der Berufsschuldirektorin Fadimatou Toukour. Für die langfristige und kontinuierliche Finanzierung dieses Projekts setzen sich Elke Scheiner und die Alzeyer Frauen seither ein.

240 Euro Schulgeld

„Das Jahresschulgeld für einMädchen beträgt nur 240 Euro“, erklärt die engagierte Rheinhessin. Mit einem derartig für unsere europäischen Verhältnisse geringen Betrag sind die Kosten für Schulmaterial, Einschreibungs- und Prüfungsgebühren, anteiliges Lehrerhonorar, notwendigstes Organisationsmaterial sowie die Miete für das Büro abgedeckt. Allerdings nicht die Kosten für den Schulweg und eine Mahlzeit pro Person und Tag. Und so hofft Elke Scheiner, in ihrer rheinhessischen HeimatMenschen, Firmen oder Organisationen zu finden, die eine Patenschaft für ein oder auch mehrere Mädchen für ein Jahr oder bestenfalls sogar für einen Zeitraum von vier Jahren Schulzeit übernehmen. Denn die hiesige gemeinnützige Arbeit dient als Hilfe zur Selbsthilfe und damit als Stabilisierungsfaktor für ein nachhaltiges Arbeiten der AFEMDI-Frauen in Maroua.

Gelebte Solidarität

So wird Elke Scheiner nicht müde, mit Aktionen und Vorträgen für ihr Anliegen zu werben. Fadimatou Toukour und die kamerunischen Mitstreiterinnen ihrerseits haben hierdurch nicht nur ihre Arbeit auf wirtschaftlich solidere Beine stellen können, sondern sie haben auch moralischen Auftrieb erhalten. Dies geschieht nicht zuletzt durch die Besuche von Elke Scheiner und die Unterstützung zahlreicher engagierter Frauen und Männer aus Rheinhessen. Außerdem haben sich die Frauen um Fadimatou Toukour sehr über die erste Rate der auf vier Jahre angesetzten finanziellen Hilfe gefreut und dadurch gelebte Solidarität erfahren. Unterstützung durch die kamerunischen Männer ist dagegen nicht selbstverständlich, weil damit ein Teil der traditionellen männlichen Rolle aufgegeben werden würde.

Leichter war es für Elke Scheiner, die EWG Alzey im Jahre 2008 für das AFEMDI-Projekt zuüberzeugen. Sie hofft, dass noch viele andere Institutionen, Firmen und Einzelpersonen aus Rheinhessen diesem Beispiel folgen werden. „Selbstverständlich wird über die Verwendung der Gelder und die Fortschritte der Projekte regelmäßig Bericht erstattet“, so Elke Scheiner. Die Selbstverständlichkeit einer qualifizierten schulischen und beruflichen Ausbildung, die für die heutigen europäischen Mädchen und Frauen nicht mehr wegzudenken ist und in Frage gestellt wird, möge weiterhin als Motiv und Motor für alle diejenigen dienen, die das AFEMDI-Projekt von Elke Scheiner auch zukünftig unterstützen.

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