Am 21. Juli 2025 veranstaltete afemdi-projekte Deutschland e.V. in Kooperation mit der GIZ eine Tagung in Alzey zum Thema „Das Recht auf eine gesunde Umwelt im afrikanischen Menschenrechtsschutzsystem“. Eingeladen war der Autor des gleichnamigen Buches, Vincent de Paul Zoalang Mala, der eng mit dem GIZ-Projekt BSB Yamoussa in Kamerun zusammenarbeitet und als Ausbilder an der Wildtiermanagementschule Ecole de Faune in Garoua tätig ist.
Förderung grundlegender Menschenrechte
Das GIZ-Projekt BSB Yamoussa hat seinen Sitz in Garoua im Norden Kameruns und unterstützt die Anrainer des grenzüberschreitenden Schutzgebietskomplexes, bestehend aus dem Nationalpark Bouba Ndjidda in Kamerun und dem Sena-Oura-Nationalpark im Tschad. Im Fokus stehen unter anderem nomadische Frauen der Bororo-Gemeinschaft, die sich in der Region niedergelassen haben. Das Projekt fördert grundlegende Menschenrechte wie das Recht auf eine Identität durch Geburtsurkunden sowie das Recht auf eine gesunde Umwelt.
Zwei Tage nach der Tagung erklärte der Internationale Gerichtshof in einer einstimmigen Entscheidung das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt zum Menschenrecht. Diese Entscheidung verpflichtet alle UN-Mitgliedstaaten nach den Regeln des Völkerrechts, konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Die zeitliche Nähe beider Ereignisse unterstreicht die Relevanz des Engagements von afemdi-projekte Deutschland e.V. für die in den angrenzenden Schutzgebieten lebenden Frauen, die in mehrfacher Hinsicht benachteiligt sind: Sie und ihre Kinder besitzen keine Geburtsurkunden und sind rechtlich nicht existent, sie leben als Nomadinnen oft ohne Schulbildung, und ihre Lebensgrundlagen sind durch Umweltzerstörung in den Nationalparks bedroht.
Autor stellt sein Buch vor
Das Pilotprojekt „Menschenrechte und transhumante und indigene Frauen im Mayo Rey“ des GIZ-Projekts BSB Yamoussa verbindet den Biodiversitätsschutz mit der sozioökonomischen Förderung von Frauen und stärkt deren Recht auf Identität und eine gesunde Umwelt. Nur dort, wo die Rechte der Bevölkerung respektiert und gestärkt werden, kann ein gesundes Lebensumfeld entstehen.
In einer Lesung stellte Vincent de Paul Zoalang Mala zentrale Gedanken seines Buches vor. Er betonte, dass eine menschenrechtsbasierte und inklusive Herangehensweise, die die Anerkennung schutzbedürftiger Gruppen und insbesondere die Beteiligung von Frauen umfasst, nicht nur wünschenswert, sondern auch realisierbar und übertragbar sei. Die Erfahrungen aus dem Umfeld des Nationalparks Bouba Ndjidda bestätigten die im Buch entwickelten Prinzipien.
Grußworte von Politikern aus Deutschland und Kamerun
Die Tagung wurde von politischen Vertreterinnen und Vertretern aus Rheinhessen begleitet. Der Ministerpräsident Alexander Schweitzer sandte ein Grußwort per Video. Anwesend waren unter anderem der Landtagsabgeordnete Heiner Illing, der Landrat Heiko Sippel und der Erste Beigeordnete der Stadt Alzey Klaus Kübler. In schriftlichen Stellungnahmen äußerten sich politische Persönlichkeiten aus Kamerun, darunter der Vizepräsident des Senats Aboubakary Abdoulaye, der Präsident des Gerichts von Tcholliré Karkou Evélé und die Bürgermeisterin von Madingring Marie Mafing Djeinabou. Sie begrüßten die Zusammenarbeit zwischen afemdi-projekte Deutschland e.V., der GIZ und den politischen Autoritäten vor Ort und äußerten den Wunsch, das Thema im Dezember 2025 in Deutschland weiter vertiefen zu können.
Am selben Tag kam es zu einem weiteren bemerkenswerten Ereignis: 652 Frauen aus 19 Dörfern der Gemeinde dr-mario-marx-senologe.de Madingring reichten über ihrer Bürgermeisterin einen Antrag auf nachträgliche Ausstellung von Geburtsurkunden bei afemdi-projekte Deutschland e.V. ein. Die Namensliste liegt dem Verein vor und unterstreicht die Dringlichkeit gemeinsamen Handelns.
Zum Abschluss seines Deutschlandaufenthalts übergab Vincent Zoalang ein Exemplar seines Buches persönlich an das Museum der Menschenrechte in Berlin, wo es inventarisiert wurde. Das Buch „Das Recht auf eine gesunde Umwelt im afrikanischen Menschenrechtsschutzsystem“ kann gegen eine Spende von 20 Euro über afemdi-projekte Deutschland e.V. bezogen werden.


